Newcastle im Regen. Gemeinsam mit meiner Freundin und Business Buddy Britta Just besuche ich die Atomicon. Die eintägige Konferenz richtet sich an Selbstständige und kleine Unternehmen. Für uns eine wunderbare Gelegenheit uns persönlich zu treffen, ein paar Tage Inspirationen aufzusaugen und mit frischen Impulsen weiter am Business zu arbeiten. Ich habe viele Bilder und Notizen gemacht und teile hier die ersten Tipps.

Eröffnung von Andrew und Pete
Großartige Eröffnungsshow von Andrew and Pete, jung, frisch, very British – besonders der Humor: Pete´s Aufgabe war, sich um die Präsentationsfolien zu kümmern, die Slides. Stattdessen steht auf der Bühne eine Slide – eine Kinderrutsche aus Plastik. Sie sprechen über den berühmten „Hebel“ der es Soloselbständigen ermöglicht auch mal größer zu denken und auf kürzerem Weg größeres zu erreichen. The BIG cheeky ask, nenne Beispiele, erzählen Geschichten, wie es ihnen gelungen ist, Menschen anzusprechen, die ihnen Türen öffnen, sie vor neues Publikum bringen konnten und denen im Gegenzug etwas anzubieten, was ihnen weiterhilft.
Es ging darum, nicht mehr danach gucken, was man nicht kann, sondern das, was man kann wertzuschätzen und anzubieten, um gute Kontakte für mehr Sichtbarkeit zu bekommen. Dafür fragt man sich, was diese Personen wollen, die einem weiterhelfen können. Was kannst du anbieten, was Menschen wollen, mit denen du dich verbinden willst, und was möchtest du von denen? Wenn du mit der Haltung daran gehst, dass du etwas anzubieten/zu tauschen hast, macht es das leichter, zu fragen.

Was mir an der Atomicon gefallen hat
Viele der Speaker:innen erzählen von ihrem, oft beschwerlichen Weg zu Bekanntheit, Erfolg und auch (viel) Geld. Jede Geschichte ist einzigartig und doch gleichen sie sich: Viele Ideen, Rückschläge, Neustarts, dranbleiben, schließlich Erfolg, auch finanziell. Dranbleiben und nicht beim ersten Rückschlag aufgeben ist was zählt. Wir Solos und Inhaber:innen kleiner Unternehmen sind eine Gemeinschaft, verstehen und unterstützen einander.
Als Profi waren die Themen und Inhalte für mich nicht neu. Trotzdem spannend, wie andere die (Marketing-) Themen angehen und wo sie Schwerpunkte setzen.
Die lockere, wertschätzende, kollegiale Community ist toll. So ein diverses, buntes, schillerndes Publikum aus Geschäftsleuten habe ich selten gesehen. Jede:r darf hier ganz so sein und sich zeigen wie sie/ er ist.

Laura Belgray: Getting paid to be you

Laura (talking schrimp) aus den USA mit dem Spezialgebiet E-Mail Texte. Sie ist bekannt für ihren lockeren, humorvollen Stil – sie nennt sich selbst eine „Unapologetic Lazy Person“ – und lehnt typische Launch‑Strategien ab. Trotzdem verdiente sie Millionen mit ihrem Business-Ansatz. Nice. Ich mag ihre Webseite – typisch seventies – und an die kann ich mich noch lebhaft erinnern.
Hier ein paar ihrer Tipps:
- Schreib wie du sprichst Laura betont oft, dass gute E-Mails klingen sollten wie ein echtes Gespräch. Keine künstliche Werbesprache oder formelles Geblubber – stattdessen echte Worte, lockerer Ton und persönliche Sprache.
- Der Betreff ist entscheidend Wenn niemand deine E-Mail öffnet, liest sie auch niemand. Laura rät dazu, neugierig machende, ungewöhnliche oder persönliche Betreffzeilen zu schreiben – oft mit einem Hauch Humor oder Drama.
- Eine gute Geschichte ist Gold wert Sie nutzt persönliche Anekdoten (auch kleine Alltagsgeschichten) als Einstieg. Selbst wenn das Thema banal wirkt, schafft sie damit eine emotionale Verbindung – und leitet geschickt zum eigentlichen Angebot über.
- Mach’s unperfekt und menschlich Laura glaubt nicht an Perfektion. Sie lässt bewusst kleine Schwächen, Fehler oder Unsicherheiten einfließen – weil Menschen auf Authentizität besser reagieren als auf aalglatte Profi-Mails.
- Verkaufen ohne zu nerven Ihre Regel: Du darfst verkaufen, solange du dabei unterhältst. Ihre Mails enthalten fast immer ein Angebot, aber verpackt in Humor, Story oder Meinung – sodass man gar nicht merkt, dass es ein Pitch ist.
In einer Pause habe ich sie übrigens angesprochen und nett ein paar Worte geplaudert. Die wertschätzende und lockere Atmosphäre auf der Atomicon machst möglich.
Carrie Green über die Wichtigkeit der E-Mail-Liste

Carrie Green ist eine britische Unternehmerin, Gründerin der Female Entrepreneur Association (FEA) und Autorin des Bestsellers „She Means Business“ Ihre FEA-Mitgliedschaft zählt rund eine Million Frauen weltweit, und ihr TEDx-Talk „Programming Your Mind for Success“ hat über 8 Millionen Aufrufe gesammelt.
Mich hat ihre Geschichte interessiert, sie ist nämlich x mal gescheitert, hat es erneut probiert, wieder gescheitert, wieder aufgestanden bevor sie endlich wirklich Geld verdient hat mit ihrem Business.
Hier sind einige der Tipps von Carrie zum Thema E-Mail
- Bau dir so früh wie möglich eine E-Mail-Liste auf. Sie betont, dass deine E-Mail-Liste das wichtigste Business-Asset ist. Egal wie klein sie anfangs ist – fang an, Kontakte zu sammeln und regelmäßig zu schreiben.
- Gib zuerst, bevor du etwas verlangst. Statt sofort zu verkaufen, empfiehlt Carrie, deiner Community etwas Wertvolles kostenlos zu geben – z. B. einen Guide, ein Workbook oder ein Video-Training. Das schafft Vertrauen.
- Nutze Visualisierung und Mindset-Arbeit. Carrie macht regelmäßig Visionboards, Affirmationen und Journaling. Du musst dich zuerst selbst davon überzeugen, dass du es schaffen kannst.
- Sei konsequent mit deiner Inhalte-Strategie. Egal ob Newsletter, Blog oder Social Media – Konsistenz ist für Carrie entscheidend. Sie plant ihre Inhalte vor und bleibt dran, auch wenn mal wenig Rückmeldung kommt.
- Mach es einfach, statt perfekt. Sie warnt davor, zu lange an Ideen oder Produkten zu feilen. Carrie empfiehlt, Dinge schnell zu testen, Feedback zu holen und unterwegs zu optimieren – statt auf perfekte Starts zu warten.
Geoff Ramm betont den besonderen Celebrity Service

Großen Unterhaltungswert hatte die Abschluss-Keynote von Geoff Ramm. Er riss das Publikum mit seiner inspirierenden Botschaft zum Thema Kundenservice mit. Sein Vortrag „Celebrity Service“ drehte sich um eine simple, aber mächtige Idee: Behandle deine Kunden so, als wären sie Promis.
Geoff Ramm zeigte anhand eindrucksvoller Geschichten, wie außergewöhnlicher Kundenservice aussieht – und was er bewirken kann. Eine zentrale Anekdote handelte von „Christina“, einer Flugbegleiterin in Simbabwe, die mit kleinen, aber herzlichen Gesten für ein unvergessliches Flugerlebnis sorgte. Nicht, weil es ihr Job war – sondern weil sie Menschen wirklich berührte.
Genau darum geht es beim Celebrity Service: Kunden nicht nur zufriedenstellen, sondern überraschen und begeistern – so wie man es für einen echten Star tun würde. Die drei Ebenen des Kundenservice – Ramm unterscheidet drei Service-Stufen:
- Expected – das, was der Kunde bezahlt (z. B. Lieferung, Funktionalität).
- Desired – das, was er sich erhofft (z. B. Freundlichkeit, Verlässlichkeit).
- Unanticipated – das, womit er niemals gerechnet hätte – und genau hier beginnt Celebrity Service.
Geoff zeigte kreative, direkt umsetzbare Beispiele für die Praxis:
- Statt auf eine E-Mail nur zu antworten, schickt er eine personalisierte Videobotschaft.
- Statt trockener PDFs führt er kurze, persönliche Telefonate.
- Statt 0815-Prozessen sorgt er an unerwarteten Stellen für echtes Staunen – sei es im Newsletter, bei der Terminbestätigung oder sogar auf der Rechnung.
All das schafft emotionale Momente, die im Gedächtnis bleiben und über die Kunden noch lange sprechen. Emotion schlägt Effizienz. In einer Welt, in der automatisierter Kundenkontakt zur Norm wird, hebt sich echte Menschlichkeit umso stärker ab. Wer es schafft, überraschende Erlebnisse zu bieten, differenziert sich klar vom Wettbewerb und wird weiterempfohlen.
Was du für dein Business mitnehmen kannst: Mach’s persönlich. Nutze echte Sprache, überraschende Gesten, kreative Kontaktwege. Erkenne die Chancen: Jeder Kontakt (Touchpoint) – ob E-Mail, Rechnung oder Support – ist eine Bühne für Begeisterung. Sei neugierig: Was würde ein VIP erwarten? Und wie kannst du das auf deinen Alltag übertragen Kundenservice muss kein Kostenfaktor sein, sondern kann zum stärksten Marketingtool werden. Wenn du deine Kunden wie Stars behandelst, wirst du zum Star in ihrer Erinnerung.
Mein Fazit
Konferenzen sind anstrengend, aber toll. Nächstes Jahr sind wir wieder hier verabredet, da weiß ich dann, was mich erwartet und kann mich besser darauf einlassen, dass es Zeit braucht, die Eindrücke zu verdauen.




Lust auf die Atomicon 2026?
Hier ein kleiner Rundblick auf die Atomicon. Britta und ich sind zum Ende hin auch zu sehen, wie wir uns fröhlich zuprosten.
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Mehr InformationenBritta und ich haben bereits unsere Tickets für den 16. Juni 2026 gekauft und du kannst ebenfalls in Newcastle (oder bequem von zu Hause aus) dabei sein. Weil die Begeisterung jetzt besonders hoch ist, hauen Andrew und Pete die Tickets zu einem sensationell günstigen Preis raus. Außerdem geben sie dir die Option, in 10 Raten zu 21 £ zu zahlen. HIER geht es über meinen Affiliate Link zu allen Infos.