Der Strand ist nur 20 Gehminuten entfernt. In der Woche nutze ich einen der vielen Strandpavilijonen als „Beach Office“. Dann sitze ich hier, arbeite konzentriert oder lasse meine Gedanken schweifen, während ich am Meer entlang laufe.
Aber jetzt ist Wochenende. Zeit, um richtig abzuschalten, ganz freie Zeit zu genießen und einen Ausflug in die Umgebung machen.
Samstag Morgen, es ist noch kühl, die Sonne geht über einem verschleierten Himmel auf. Ich folge einer Bloggerinnentradition und halte den zwölften Tag des Monats in 12 Bildern fest.
Vor dem Frühstück machen wir den Wochenendeinkauf. Ein Abstecher in den Kaaswinkel darf dabei nicht fehlen. Heute beginnt die Fußball Europameisterschaft – die Niederländer sind im Oranje-Rausch.
In diesen Tagen sieht man überall Rucksäcke und Landesflaggen an den Häusern hängen und das bedeutet: Hier wohnt eine frisch gebackene Abiturientin. Gefeliciteerd! Glückwunsch!
Gegen Mittag radeln wir die 16 km nach Hoek van Holland und durchqueren das Westland, wo Gemüse und Blumen in unzähligen Gewächshäusern angebaut werden. Und wenn es unterwegs einen Stand (oder Automaten) mit frischem Obst oder Gemüse gibt, muss ich einkaufen.
Gesagt getan: Wir ziehen eine Packung köstlicher Aardbeien Tomaatjes aus dem Automaten. Frischer ist nur selbstgepflückt. Ein paar Kilometer weiter gibt es noch Kirschen. Lekker!
In Hoek van Holland verzichten wir auf das Echt Duitse Braadworstmenu – und genießen zur Stärkung ganz authentische Patat uit de Puntzak met mayo. Die schmecken nie besser als hier am Strand nach einer ausgiebigen Wanderung oder Radtour. Die „Tüte“ ist pfiffig: die Mayo kommt in einem kleinen separaten Bereich, in den man die Patat eintunken kann. Clever!
Hoek van Holland, blauer Himmel, eine leichte Brise. Die Ein- und Ausfahrt des Rotterdamer Hafens ist ein ein Traum für Ship-Spotter. Wir genießen die Aussicht auf riesige Containerschiffen, Fähren und Schwäne, die entlang des Piers nach Futter gründeln. Links sind die Maasvlakte zu sehen, Ausläufer des Hafens, die künstlich im Meer angelegt wurden.
Die Fähre der Stena Line läuft nach England aus. Ein Anblick der jedes Mal Fernweh auslöst. Eines Tages werden wir mit unseren Rädern an Bord sein und dann durch Cornwall, Northumberland und Wales radeln …
In den Dünen blüht der Holunder in üppigen weißen Dolden. Eine Mischung aus Meeresbrise, Dünenrosen- und Holunderduft liegt in der Luft. Ich pflücke eine paar Handvoll Blüten und koche daraus später feinste Marmelade.
Über den Strandweg durch die Dünen zurück nach Hause. Den Fietspad säumen farbenprächtige Blumen. In der Ferne schweben die kunterbunten Drachen der Kite-Surfer vor strahlenblauem Himmel.
Das Schild macht klar, dass wir noch immer in schwierigen Zeiten leben – sind zu viele Menschen am Strand, herrscht Druck, geh wieder nach Hause. Klare Ansage. Ober sich die Leute daran halten steht auf einem anderen Blatt.
Am Nachmittag wandern die Holunderblüten in einen Topf mit Apfelsaft und bleiben über Nacht im Kühlschrank. So entfaltet sich das herrliche Aroma und ich kann morgen Apfel-Holunder-Gele kochen.
Zum Abschluss des entspannten Tages mache ich uns Pfannkuchen mit Speck und Zuckerrübensirup. Eine herrliche Mischung aus herzhaften und süßen Aromen, aber zugegeben nicht Jedermanns Sache. Einfach mal probieren: Den Frühstücksspeck kross anbraten und dann den ungesüßten Pfannkuchenteig dazugeben. Von beiden Seiten backen und mit Sirup nach Geschmack servieren. Lekker.