„Hmmm, ja warum nutze ich die vielen Gelegenheiten für Sichtbarkeit eigentlich nicht? Gute Frage!“ meinte kürzlich eine Selbstständige bei einem Netzwerktreffen zu mir. Ich hatte auf diverse Möglichkeiten hingewiesen, sich mit dem eigenen Thema und Angebot in wenigen Schritten in einem attraktiven Umfeld zu präsentieren.

Nicht rauszugehen, nicht sichtbar werden und sich einem neuen Publikum zu präsentieren, kann verschiedene Gründe haben:

  • Diffuses Unbehagen / Marketing ist doof.
  • Die Zielgruppe ist noch nicht definiert, die Positionierung unklar.
  • Es gibt noch kein Angebot sondern erst eine Idee.
  • Es gibt einfach zu viele Möglichkeiten, sichtbar zu werden.
  • Du fürchtest dich vor Kritik oder einfach davor, was die Leute sagen.
  • Webseite / Flyer / Visitenkarte (…) ist noch nicht fertig.
  • Du kannst dein Angebot noch nicht auf den Punkt formulieren.
  • Irgendwie fühlst du dich noch nicht bereit.
  • Es fehlt die Zeit und irgendwas ist immer …

Dein Job ist, dich zu zeigen und sichtbar zu werden

Fakt ist, wer unsichtbar bleibt, wen keiner kennt, macht es sich deutlich schwerer die eigenen Leistungen oder Produkte mit den passenden Kund:innen zusammenzubringen. Und genau das ist doch der Sinn deiner Selbstständigkeit, oder?

Dich zu zeigen ist DEIN Job als Selbstständige. Nicht abwarten und hoffen, das jemand vorbeikommt und dir was abkauft, sondern aktiv dafür sorgen, dass die Menschen, die von deinem Können, deinen Leistungen oder Produkten profitieren können, dich auch finden.

In deinem Unternehmen geht es doch darum, etwas Positives im Leben anderer Personen zu bewirken und im Gegenzug dafür einen Ausgleich – gerne in Form von Geld – zu bekommen. Wenn du es so herum betrachtest, wird es leichter, als wenn du immer denkst, ich muss Einnahmen generieren und andere Leute davon überzeugen, mir ihr Geld zu geben. Kleiner, feiner Unterschied.

Hier kommen ein paar Tipps für eine entspannte Sichtbarkeit:

Marketing ist die Brücke zwischen Angebot und Kundin

Wie oft ich Sätze wie: „Marketing liegt mir nicht. Ich kann mich einfach nicht verkaufen. Ich will mich nicht aufdrängen.“ gehört habe, kann ich nicht mehr sagen – sehr, sehr oft, soviel ist sicher.

Weil wir als Konsument:innen von viel aufdringlicher und omnipräsenter Werbung umgeben sind, die uns selbst oft unangenehm ist oder zumindest nervt, meinen viele Selbstständige, DAS müssten sie nun auch tun, laut rumschreien und anderen Menschen auf den Wecker fallen, damit die ihnen etwas abkaufen. Doch natürlich geht es auch ganz anders.

In meiner Welt ist Marketing alles, was ein Angebot (hilfreiche Dienstleistungen oder Produkte) mit den passenden Menschen zusammenbringt. Es funktioniert wie eine Brücke, auf der einen Seite das Angebot, auf der anderen Seite die Menschen, die das wirklich gut gebrauchen können, haben und dafür bezahlen wollen. Was passiert, wenn du es so betrachtest? Verringert es vielleicht dein Unbehagen in Bezug auf Marketing.

Ich erlebe immer wieder, wie viel Spaß Marketing machen kann, wenn es zur Persönlichkeit und zum Business passt. Für Solo-Selbstständige gelten andere Regeln als für große Unternehmen mit riesigen Marketing-Budgets.

In erste Linie geht es den meisten Ein-Frau-Unternehmungen doch um den Aufbau von Beziehungen zu Interessierten und potentiellen Kund:innen. Eine Coach, Beraterin, Yogalehrerin, Webdesignerin oder Inhaberin einer Boutique, eines Ateliers oder Schmuckgeschäfts braucht echte Beziehungen zu Menschen in ihrer Nachbarschaft, zu Kooperationspartner:innen und Multiplikator:innen.

Diese Beziehungen zu knüpfen und zu pflegen, mit dem Ziel das eigene Angebot bei den Menschen bekannt zu machen, die es gut gebrauchen können, gelingt mit beziehungsorientierter Marketing-Kommunikation.

Sichtbarkeit beginnt mir Marketing-Kommunikation

Wenn du bisher erst eine Idee oder Ahnung von deinem geplanten Business hast – prima! Fang an darüber zu schreiben / zu sprechen und ein erstes Publikum für deine Gedanken und Ideen zu versammeln.

Je früher du mit Menschen ins Gespräch kommst, desto besser. Zum einen kommst du schon früh mit Interessierten und potentiellen Kund:innen in Berührung und kannst so dein Angebot genau auf deren Bedürfnisse abstimmen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass du dann ein Angebot kreiert hast, dass Menschen auch wirklich haben wollen!

Sinngemäß wäre deine Botschaft dann: „Hey Leute, ich arbeite gerade an der Idee XYZ, lass uns im Kontakt bleiben, dann berichte ich, wie sich das Ganze entwickelt.“ Im Foto unten siehst du, dass auch andere Unternehmungen die Menschen VOR der Fertigstellung einladen, zu schauen, was sich alles tut. Das darfst du auch!

Entwickele dein Business im Austausch mit Gleichgesinnten

Ich habe es immer als sehr wertvoll und hilfreich empfunden, mich mit Menschen auszutauschen, die in einer ähnlichen Situation sind. Für Solo-Selbstständige gilt das auch. Ganz besonders dann, wenn es im privaten Umfeld eher Berufstätige im Angestelltenverhältnis gibt, ist es wichtig, sich ein vertrauensvolles Netzwerk aus Gleichgesinnten aufzubauen, die einfach wissen, wie sich das Leben als Unternehmerin anfühlt und welche Höhen und Tiefen es gibt.

Im Netzwerk geht es nicht (nur) darum, Kund:innen zu gewinnen

Netzwerke besteht nicht (nur) aus potentiellen Kund:innen. Mich nervt es kolossal, wenn ich bspw. in einem Unternehmerinnen-Netzwerk, dass eigentlich dem Austausch von Business-Themen auf Augenhöhe dient, permanent Angebote bekomme. Klar, ich kaufe lieber von Menschen, die ich bereits kenne, das schon. Aber bitte etwas eleganter und nicht so direkt.

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Angebote vorstellen kannst du in jedem Netzwerk, in dem du dazu eingeladen wirst. Aber beachte die Etappen der Kund:innen-Reise. Statt direkt in den Verkaufs- oder auch „Kauf-du-Arsch-Modus“ zu schalten, beschreibe lieber, WER du bist (Vorstellen), WAS genau du für WEN anbietest und warum das jetzt gerade RELEVANT für diesen Personenkreis ist. Abschließend lädst du zum nächsten Schritt ein (Verbinden). Das macht es anderen viel leichter, deine Botschaft aufzunehmen, dich zu empfehlen und erhöht die Chance, dass auch potentielle Kund:innen sich angesprochen fühlen.

Beziehungen aufbauen ist eine Haltung

Wenn du Beziehung zu interessierten Menschen aufbauen und diese Personen dann charmant in Richtung deines Angebots begleiten möchtest, ist schon viel gewonnen. Dann wird beziehungsorientierte Marketing-Kommunikation nämlich zu einer Haltung, mit der du dich einem neuen Publikum VORSTELLST, mit Interessierten die Kontaktdaten tauscht und dich so mit ihnen VERBINDEST. Dann geht es nur noch darum, diesen Personenkreis auf deine Angebote VORZUBEREITEN und sie schließlich zum KAUF einzuladen.

Was dich dabei unterstützt, sichtbarer zu werden

Es müssen nicht alle Medien und Maßnahmen perfekt sein, bevor du loslegen kannst. Aber ich weiß natürlich, dass bestimmte Medien dich dabei unterstützen können, genügend Mut und Selbstbewusstsein zu haben, um rauszugehen.

Wenn du noch am Anfang stehst, lass dir doch ein paar ganz einfache Visitenkarte drucken, ohne Logo, Corporate Design und anderen Firlefanz. Einfach mit deinen Kontaktdaten und einem kurzen Satz oder ein paar Stichworten zu deiner Geschäftsidee. Dann hast du etwas in der Hand, wenn du interessierten Menschen begegnest und kannst leichter die Kontaktdaten deines Gegenübers erbitten.

Eine digitale Präsenz kann eine erste einfachen und ausbaufähige Webseite (Webvisitenkarte) sein, aber natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten wie bspw. ein Profil in LinkedIn, Social Media, ein Google Unternehmensprofil oder Branchenplattformen, auf denen du dein Profil eintragen kannst.

Geh offen und ehrlich damit um, dass du am Anfang deiner Selbstständigkeit oder in einer Phase der Neuorientierung stehst, momentan Marktforschung betreibst, recherchierst, mit Menschen sprichst und deine Ideen zu Markreife entwickelst. Diese ersten Gespräche und Kontakte sind wertvoll, weil sie dich in der ersten Zeit deiner Selbstständigkeit begleiten und du, wenn „alles fertig“ ist, nicht bei null starten musst. Diese Kontakte stehen dann schon auf der Einladungsliste zu deiner Eröffnungsparty …

Marketing einfach machen

Was dich auch unterstützt ist, dich mit ein paar einfachen Maßnahmen vorzubereiten bspw. deinen Vorstellungstext in der Schublade zu haben. Wie der aussehen kann, beschreibe ich in diesem Artikel.




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