Alle Jahre wieder: Es gibt unzählige Adventskalender, in denen Selbstständige Kostproben ihres Könnens geben, um anschließend auf ihre Angebote aufmerksam zu machen. Ich finde das ganz wunderbar, denn in der Zeit bis Weihnachten, kann man Interessierte eine längere Strecke begleiten und so verschiedene Aspekte des eigenen Themas beleuchten.
Allerdings stelle ich jedes Jahr wieder fest, es gibt mehr Adventskalender, als Zeit in meinem Kalender – also muss ich zwangsläufig auswählen, wenn ich mich nicht überfordern will. Hier habe ich einige Gedanke und Tipps zusammengetragen, die dir die Auswahl leichter machen sollen.
(Zu) viel Auswahl im Adventskalender-Magazin
Das Adventskalender-Magazin von Steffi Schmid mit vielen unterschiedlichen Angeboten kann sich schnell wie ein großes Buffet anfühlen: Alles sieht gut aus, überall steckt Liebe und viel Arbeit drin und schon ist der Teller voll, bevor klar ist, was wirklich guttut. Gerade selbstständige Frauen, deren Dezember oft schon gut gefüllt ist, dürfen bei der Wahl der Adventskalender wählerisch sein. Statt möglichst viel „mitzunehmen“, kann die Frage im Vordergrund stehen: Was passt jetzt wirklich zu mir, zu meinem Alltag und zu meinem Business?
Viel Lust, wenig Zeit
Viele Adventskalender sind mit großer Sorgfalt gestaltet, die Themen klingen spannend, die Neugier ist geweckt. Gleichzeitig ist der Dezember oft einer der intensivsten Monate im Jahr: Projekte abschließen, Kund:innen betreuen, vielleicht der Jahresabschluss, dazu private Termine und Familienorganisation. Wer in dieser Situation mehrere Kalender parallel bucht, stellt schnell fest, dass die Inhalte zwar im Postfach landen, aber kaum Raum zur Umsetzung bleibt. Aus einem eigentlich liebevollen Angebot an sich selbst kann so zusätzlicher Druck entstehen.
FOMO statt Fokus
Hinter der Anmeldung zu mehreren Kalendern steckt häufig die Sorge, sonst etwas Wichtiges zu verpassen. Vielleicht ist genau in diesem einen Adventskalender der Impuls, der den Knoten löst. Diese „Fear of missing out“ führt leicht dazu, alles mitzunehmen, was interessant klingt. In der Praxis bedeutet das jedoch selten mehr Klarheit, sondern eher ein Zuviel an Input. Wirklich wirksam werden Adventskalender dann, wenn sie mit Aufmerksamkeit, Zeit und innerer Präsenz begleitet werden können.
Viele Themen können Druck bedeuten
Im Adventskalender-Magazin werden sehr unterschiedliche Angebote vorgestellt: von Business und Marketing über Gesundheit, Familie und innere Arbeit bis hin zu kreativen oder spirituellen Themen. Die Vielfalt ist inspirierend – und kann gleichzeitig verleiten, in vielen Lebensbereichen gleichzeitig „optimieren“ zu wollen. Wer jedoch parallel an Sichtbarkeit, Produktentwicklung, Selbstfürsorge und Familienorganisation arbeitet, bleibt leicht an der Oberfläche. Hilfreicher kann es sein, ein oder zwei Bereiche auszuwählen, die im Moment wirklich dran sind, und dort bewusst tiefer zu gehen.
Anspruch an sich selbst und die Erlaubnis zu wählen
Viele selbstständige Frauen kennen den inneren Anspruch, Entscheidungen „konsequent“ leben zu wollen. Übertragen auf Adventskalender bedeutet das: Wer sich anmeldet, möchte am liebsten jede Mail lesen, jede Übung machen, jeden Impuls mitnehmen. Wenn das im Alltag nicht gelingt, stellt sich schnell das Gefühl ein, nicht diszipliniert genug zu sein. Ein liebevollerer Blick könnte sein: bewusst zu wählen, was in die aktuelle Lebens- und Businessphase passt, und sich zu erlauben, anderes loszulassen – ohne Selbstkritik.

Bewusst wählen: Fragen, die bei der Auswahl helfen
Damit aus dem Adventskalender-Buffet eine stimmige Auswahl wird, helfen ein paar einfache Fragen. Wer diese Fragen für sich beantwortet, wird meist automatisch selektiver und entscheidet sich eher für wenige, passende Kalender statt für ein „von allem ein bisschen“.
- Was tut in dieser Adventszeit wirklich gut, was brauchst du wirklich?
- Geht es eher um Struktur und Klarheit im Business, um die Kund:innengewinnung oder um mehr Leichtigkeit, Ruhe und Selbstfürsorge?
- Eine weitere Frage betrifft den Zeitrahmen: Wie viel Raum ist im Alltag realistisch verfügbar – zehn Minuten am Tag, eine halbe Stunde pro Woche oder eher einzelne Momente am Wochenende?
- Hilfreich ist auch der Blick auf die eigenen Prioritäten: Welche ein bis zwei Themen haben in den kommenden Wochen Vorrang, weil sie direkt tragen – im Business oder persönlich?
- Und schließlich spielt die Form eine Rolle: Ob kurze Leseimpulse, Audio, Videos oder Live-Termine – nicht jedes Format passt zu jeder Art zu lernen.
Wertschätzung für die Arbeit hinter den Kalendern
Hinter jedem Adventskalender stehen Menschen, die Zeit, Energie und Expertise investiert haben. Für viele Anbieterinnen sind diese Kalender eine Möglichkeit, ihre Arbeit sichtbar zu machen und einen ersten Einblick in ihre Art zu begleiten zu geben. Es darf transparent sein, dass Adventskalender auch Kostproben ihrer Angebote sind – und dass Wertschätzung in beide Richtungen fließen kann: als Inspiration und Unterstützung für die Teilnehmerinnen und als Anerkennung der geleisteten Arbeit.
Sichtbarkeit zurückgeben
Eine einfache Form der Wertschätzung besteht darin, Sichtbarkeit zurückzugeben. Das kann zum Beispiel über eine kurze Erwähnung in einer Story, einem Beitrag oder Newsletter geschehen: Welcher Adventskalender begleitet gerade durch die Adventszeit, welcher Impuls war hilfreich, welche Anbieterin hat besonders berührt? Kommentare, das Teilen von Beiträgen oder eine Verlinkung im eigenen Kanal tragen dazu bei, dass die Arbeit, die in den Kalender geflossen ist, mehr Menschen erreicht.
Empfehlungen und Feedback
Vertrauen entsteht durch Erfahrungen und Empfehlungen. Wer von einem Adventskalender profitiert hat, kann dies in Form von Rückmeldungen sichtbar machen:
- Durch eine kurze Google-Rezension
- Ein Testimonial per E-Mail oder ein paar Sätze in einem Social-Media-Beitrag.
- Besonders hilfreich ist eine konkrete Rückmeldung: Was hat unterstützt, was hat sich verändert, welcher Gedanke ist geblieben?
- Sogar wenn der Adventskalender für dich nicht passend war kannst du ein paar positive Worte formulieren.
So entsteht aus persönlicher Dankbarkeit eine Art Wegweiser für andere, die überlegen, ob ein Angebot zu ihnen passt.
Inhalte wirklich nutzen
Eine eher leise, aber sehr wirksame Form der Wertschätzung besteht darin, die Inhalte eines Adventskalenders tatsächlich zu nutzen. Das beginnt bereits bei der Auswahl: Lieber wenige Kalender wählen und diesen dann im Alltag Raum geben, statt viele Angebote nur „sicherheitshalber“ mitzunehmen. Übungen ausprobieren, Impulse notieren, Dinge im eigenen Business testen – genau dafür wurden die Inhalte entwickelt. Bewusstes Mitmachen bringt dir mehr und wertschätzt außerdem die Arbeit der Anbieterinnen.
Verbindung halten, wenn es passt
Manchmal entsteht durch einen Adventskalender eine Verbindung, die über den Dezember hinaus trägt. Die Art zu schreiben, zu erklären oder zu begleiten spricht an, die Themen fühlen sich stimmig an. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, in Kontakt zu bleiben – etwa über den Newsletter, Social Media oder ein späteres Folgeangebot. So wird aus einem einmaligen Adventsimpuls eine Beziehung, die beiden Seiten etwas gibt: den Anbieterinnen, weil ihre Arbeit gesehen und gebucht wird, und den Teilnehmerinnen, weil sie eine passende Begleitung an ihrer Seite wissen.

Gut umsetzbare Auswahlkriterien
- Setze dir ein klare Obergrenze
Vor der Auswahl festlegen, wie viele Adventskalender realistisch begleitet werden können – zum Beispiel ein bis zwei fürs Business und maximal einen für persönliche Themen. Diese Grenze hilft, bei der Lektüre des Magazins bewusst zu entscheiden statt spontan „mitzunehmen“. - Benenne deine Ziele, setze Prioritäten
Sich eine Leitfrage stellen: Was soll in diesem Advent gestärkt werden – Kund:innengewinnung, Sichtbarkeit, Struktur, Selbstfürsorge, Kreativität? Kalender, die dieses Ziel unterstützen, bekommen Vorrang. Alles andere darf diesmal bewusst draußen bleiben. - Schätze dein Zeitbudget ehrlich ein
Überlegen, wie viel Zeit pro Tag oder Woche tatsächlich zur Verfügung steht: zehn Minuten, eine Viertelstunde, ein längerer Block am Wochenende. Kalender auswählen, deren Umfang dazu passt – und Angebote meiden, die sich eher wie ein zusätzlicher Kurs anfühlen. - Prüfe, ob das Format für dich passt
Kurz prüfen, in welcher Form du Inhalte am besten aufnimmst. Sie es kurze Texte, Audios, Videos, Lives. Dann bevorzugt die Kalender wählen, die in dieser Form arbeiten. Ein inhaltlich guter Kalender, der im falschen Format daherkommt, bleibt erfahrungsgemäß eher liegen. - Plane eine 5-Tage-Testphase ein
Von Anfang an damit rechnen, nach einigen Tagen noch einmal zu sortieren: Wenn nach fünf Tagen klar wird, dass ein Kalender nicht passt oder überfordert, darf er beendet oder stumm geschaltet werden. Diese innere Erlaubnis nimmt Druck aus der Entscheidung und macht eine bewusstere Auswahl leichter.
Mein Adventskalender
In meinem Adventskalender zeige ich selbstständigen Frauen, wie sie gezielter für ein neues Publikum sichtbar werden, Beziehungen aufbauen und Interessierte Schritt für Schritt charmant und unaufdringlich in Richtung ihres Angebots begleiten.
Wenn Marketing also gerade das Thema ist, zu dem du frische Impulse, Ideen und Tipps gebrauchen kannst, melde dich gerne an. Ich halte die Impulse per Video und Text kurz und es gibt Austausch in meiner Gruppe „Marketing einfach machen“ auf Communi.

