Ich hatte im Oktober mein Netzwerk aus Freiberuflerinnen und Selbstständigen eigeladen, sich in einer konzentrierten Aktion unter dem Motto Vorhang auf für kleine Unternehmen zu präsentieren. Passend zur Vorweihnachtszeit, für alle die, die schöne Geschenke oder nützliche Dienstleistungsangebote für andere Selbstständige und deren Freundes- und Bekanntenkreis bieten.
Ich wollte durch die Aktion kleine Unternehmen sichtbarer machen, durch gegenseitiges Weiterempfehlen unsere Reichweite erhöhen und auch zeigen, welche Art von Unternehmen sich von mir unterstützen lassen. Die Resonanz war prima – mehr Unternehmen hätte ich gar nicht bewältigen können, denn ich hatte den Aufwand etwas unterschätzt …
Und doch gab es Selbstständige, die eigentlich mitmachen wollten und sich nicht bereit fühlten, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen und sich mit ihrem Angebot zu zeigen. Da gab es diejenigen, die ihr Angebot nicht in einem kurzen Text darstellen konnten, kein passendes Foto hatten, erst noch die Webseite überarbeiten wollten, nicht genau wussten, welche ihrer Angebote sie denn nun bewerben wollten oder die schlicht keine Zeit hatten, mir ein Foto und ein paar Zeilen Text zu schicken.
Und es gab diejenigen, die aufgrund meines Empfehlungsangebotes und dem nochmal ganz neu über ihre Positionierung und grundsätzlich über ihr Business nachgedacht haben:
“Ich fühle mich wachgerüttelt – sehr freundlich gepuscht – ertappt – aus meiner Komfortzone hervorgelockt – den Fragen gegenüber: Wie ernsthaft will ich selbstständig sein? Wie viel bin ich bereit zu investieren? Bin ich auch jemand der sagt, “ich hab da ne gute Idee, ich mach mich mal selbstständig” und später “warum will den jetzt keiner mein tolles Angebot?”? Es ist so, dass ich seit unserem Gespräch erst richtig verstanden habe, dass Sichtbarkeit keine Frage von Wollen ist, sondern eine Frage des Geschäftserfolges. Geschäftserfolg für “erklärungsbedürftige” Produkte ist abhängig von der Frage der Bekanntheit/ bekannt machen und bekannt bleiben! An diesem Punkt habe ich wirklich etwas verstanden!
Hier ist dann die Frage zu beantworten: Will ich wirklich einen gewissen Bekanntheitsgrad, eine gewisse Öffentlichkeit oder reicht es mir gelegentlich mein Schneckenhaus zu verlassen und ab und an mal einen Auftrag zu haben. Bin ich ein Typ, der gerne eine gewisse Öffentlichkeit hat?Bin ich bereit, beständig mein Business neu zu hinterfragen, mich zu hinterfragen und mich weiterzuentwickeln? Auch in Zukunft immer weiter viel Zeit in Entwicklung, Fortbildung, Bekanntheit meines Geschäftsmodels zu stecken? …”
Für mich war diese Reflexion einer lieben Klientin sehr wertvoll – zeigt sie doch, was alles mit der Kommunikation in deinem Business verbunden ist und welche tiefgreifenden Überlegungen sie u.U. mit sich bringt.
Wenn du bereits bist, den Schritt in die Öffentlichkeit zu gehen und dich empfehlen zu lassen hier ein paar ganz praktische Tipps:
- Mach es der Person, die dich empfehlen oder über dich berichten will so einfach wie möglich – ein Hinweis “Findest du alles im Netz” ist nicht besonders einladend.
- Versetze dich in die Lage der Person, die dich empfehlen oder über dich berichten will – kennt sie dich und dein Angebot bereits aus eigener Erfahrung oder braucht sie mehr Informationen?
- Frag nach, wem dich die Person empfehlen will und warum – so bekommst du wertvolle Informationen darüber, was andere an dir schätzen.
- Hab ein paar sympathische, professionelle Fotos auf deinem Rechner – es müssen nicht die aktuellsten Bilder sein (keinen interessiert deine neue Brille oder Frisur). Es kommt auf das Format an, das gebraucht wird – ein Hochformat eignet sich bspw. nicht für Facebook oder Instagram.
- Bereite einen kurzen Text vor, der dich und dein Angebot beschreibt. Also welches Problem du für welche Menschen löst oder was genau du wie für wen bietest.
- Achte darauf, dass du auch deine Kontaktdaten mitlieferst und wie du am besten zu erreichen bist – das wird nicht selten vergessen 😉
- Liefere einen klaren “Call to Action” – also was sollen die Menschen tun, wenn du ihnen empfohlen wurdest?
- Empfehlungen dienen dem Beziehungsaufbau – und zwar in alle Richtungen. Wenn also ein neuer Kontakt entsteht, kannst du deiner Freude über die Empfehlung ruhig an alle Beteiligten kundtun: Sowohl der Person, die auf Empfehlung kommt als auch der Person, die so nett war, dich zu empfehlen.
Wenn du dich weiter über Themen rund um deine Marketing-Kommunikation austauschen möchtest, trag dich in meine Email-Liste ein oder komm in meine Facebook-Gruppe.