Manchmal wundert man sich ja, warum selbst große, bekannte Marken immer wieder Werbung machen und im öffentlichen Raum sichtbar werden. Wie hier die Marke Ritter Sport, deren riesige Banner und farbenfrohen Treppenwerbung (Stair Branding) ich seit Jahren immer wieder auf deutschen Bahnhöfen antreffe.

Dabei geht es nicht immer nur um das Bekanntmachen von neuen – bspw. veganen – Sorten, dem Hinweis auf nachhaltigen Kakaoanbau oder saisonalen Geschmacksrichtungen – es geht vor allem darum, in den Köpfen der Menschen präsent zu sein und zu bleiben.

In diesem Blogartikel findest du folgende Themen:
Ritter Sport Reklame auf den Stufen im Berliner Hauptbahnhof

Gründe für Sichtbarkeit von bekannten Marken

Ich habe dir hier die wichtigsten Gründe dafür zusammengetragen, warum sich auch große Marken, wie Ritter Sport immer wieder in Erinnerung rufen müssen. Im nächsten Absatz erkläre ich dir dann, was das für dich als Selbstständige bedeutet.

Markenerinnerung und „Top of Mind“ bleiben

  • Auch wenn fast jede:r Ritter Sport kennt, heißt das nicht, dass man beim Einkaufen automatisch daran denkt.
  • Mit großflächiger Werbung wird die Marke ständig präsent gehalten, sodass sie im entscheidenden Moment (z. B. beim Gang durch den Supermarkt) im Kopf auftaucht.
  • In der Marketingforschung nennt man das „Mental Availability“ – die Verfügbarkeit im Kopf, nicht nur im Regal.

Impulskäufe fördern – das Produkt selbst ist kostengünstig

  • Schokolade ist ein typisches Impulsprodukt: Viele kaufen sie spontan.
  • Plakate im öffentlichen Raum (Bahnhöfe, Rolltreppen, Straßenbahnen) triggern Appetit oder positive Gefühle – kurz bevor Menschen in Geschäfte gehen.

Imagepflege und Markenwerte

  • Werbung muss nicht immer neue Infos bringen. Sie erinnert auch an die Markenidentität: bunt, fröhlich, modern, hochwertig.
  • Kampagnen stärken das emotionale Markenbild und halten die Marke „jung“ und relevant, gerade im Vergleich zu Konkurrenten wie Milka, Lindt oder Merci.

Saisonale Anlässe nutzen

  • Schokolade hat starke Saisonzeiten (Weihnachten, Ostern, Valentinstag).
  • Plakatwerbung schafft breite Aufmerksamkeit in genau diesen Phasen, um Marktanteile zu sichern.

Wettbewerbsdruck

  • Auch bekannte Marken können vergessen werden, wenn Konkurrenz massiver wirbt.
  • Wer in der Wahrnehmung leiser wird, verliert langfristig Marktanteile. Daher gilt: Kontinuität ist wichtiger als reine Reichweite.

Massenmedium öffentlicher Raum

  • Plakatflächen erreichen täglich tausende Menschen unabhängig von TV- oder Online-Nutzung.
  • Gerade, wenn Zielgruppen sehr breit sind (alle Altersklassen essen Schokolade), lohnt sich Außenwerbung enorm.

Kurz gesagt: Ritter Sport wirbt nicht, um bekannt zu werden – sondern um bekannt zu bleiben, im Kopf präsent zu sein und Kaufimpulse auszulösen.

Was Sichtbarkeit für dich als Solo-Selbstständige bedeutet

Viele selbstständige Frauen scheuen sich, Präsenz zu zeigen. Sie wollen sich nicht aufdrängen oder nerven. Was nebenbei bemerkt auch interessant ist, dass Präsenz oder Dranbleiben mit „nerven“ gleichgesetzt wird.

Ein anderer Blickwinkel: Die Freundin, die sich nur meldet, wenn sie Hilfe beim Renovieren, einem Umzug oder der Kinderbetreuung braucht und zwischendurch nicht, weil sie nicht „nerven“ will, würde mich nachdenklich stimmen, oder?

Das Ritter Sport Beispiel soll verdeutlichen, dass selbst eine bekannte Marke, sich trotzdem nicht auf dieser Bekanntheit ausruhen kann, weil sie sonst eben in Vergessenheit gerät. Das gilt auch für Selbstständige, die sich, ganz ohne zu nerven oder lästig zu fallen, auch immer wieder in Erinnerung rufen dürfen. Am besten geht das übrigens in „Kleinen Kampagnen„.

Bekannt bleiben

Auch wenn dein Publikum oder deine Zielgruppe dich schon kennt, heißt das nicht, dass sie dich im richtigen Moment, also wenn Bedarf entsteht, sofort im Kopf hat.

Präsenz schaffen durch regelmäßige Sichtbarkeit. Die Wege (Kommunikationskanäle) sind vielfältig und reichen vom Newsletter über Flyer, Netzwerktreffen, Schaufensterplakate bis zu Post in Social Media.

Impulskäufe – wohl eher nicht. Anlaufstelle für dein Thema sein

Schokolade wird oft spontan gekauft. Du hast vermutlich eher ein Business, was nicht von Impulskäufen lebt.

Darum ist es wichtig, nicht nur sichtbar zu sein, sondern sich mit Interessierten zu verbinden und im Kontakt zu bleiben, bspw. durch einen Newsletter. Wenn du die Verbindung hältst, das du gute Chancen, zur ersten Anlaufstelle für dein Thema zu werden.

Imagepflege und Werte zeigen

Ritter Sport verbindet Außenwerbung nicht nur mit Produktinfos, sondern auch mit Markenwerten wie bunt, nachhaltig, modern.

Deine Kommunikation sollte neben den Inhalten zu deinem Thema auch dein persönliches Profil und deine Werte transportieren. Es hilft natürlich enorm, wenn man die eigenen Werte in Worte fassen kann – ein klassisches Positionierungsthema.

Saisonale Anlässe nutzen

Ritter Sport wirbt verstärkt an Weihnachten, Ostern etc. und an Orten, wo Menschen sich zu diesen Zeiten aufhalten (Bahnhöfe) und einkaufen (Die Aufsteller am „Point of sale“ sind dir bestimmt schon im Supermarkt aufgefallen).

Als Soloselbstständige kannst du deine Angebote wunderbar an den saisonalen Stimmungen und Bedürfnissen deiner Kund:innen ausrichten. Wie das geht, beschreibe in diesem GUIDE, den du dir für 0,- € herunterladen kannst.

Wettbewerb – Mein Ansatz

Auch wenn ich denke, der Kuchen ist für alle groß genug – Fakt ist, wenn andere präsenter sind, wirst du doch leichter übersehen.

Sichtbarkeit aufrechterhalten, auch wenn du denkst, „alle kennen mich doch“. Das kannst du auch charmant und deiner Persönlichkeit angemessen tun. Es geht wirklich nicht darum, lauter als die anderen zu sein oder immer mehr zu tun. Mein Ansatz: Sich immer wieder einem neuen Publikum vorstellen, sich mit Interessierten Verbiden und das Gespräch fortsetzen, eine Beziehung pflegen und sich mit kleinen, feinen Aktionen (Kleinen Kampagnen) immer mal wieder in Erinnerung zu rufen, Menschen so charmant in Richtung des eigenen Angebots zu begleiten und schließlich zum Kauf einzuladen

Reichweite im öffentlicher Raum

Plakate in Bahnhöfen erreichen Massen – für Soloselbstständige mit denen ich arbeite eher nicht relevant – oder doch? Das muss im Einzelfall geprüft werden. Wie es aussehen kann, wenn man mit Plakaten und Bannern arbeitet, zeige ich in diesem Blogartikel „250m2 Sichtbarkeit“

Selbstständige, die eher regional arbeiten profitieren davon, regional zu werben, bspw. in dem sie Anzeigen im Kiezblatt buchen oder dort in einem redaktionellen Artikel vorgestellt werden.

Oder wie Saskia Hinse eine Werbefläche buchen.

Meine Klientin Saskia schreibt: „Bezüglich meiner Marketing-Strategien bin ich in einem kleinen Maßstab regional aktiv: Ich habe für 5 Jahre eine Werbefläche unterhalb einer Uhr am S- + U-Bahnhof Pankow in der Straße, in der sich meine Praxis befindet, gemietet, die wunderbarerweise auch nachts beleuchtet ist. Als mein Name zum ersten Mal im städtischen Raum sichtbar war, hatte ich beim Anblick ziemliches Herzrasen. Jetzt ist es bereits normal und erfüllt mich jedes Mal mit Stolz, wenn ich an meiner Werbung vorbeifahre. Ohne Deine Unterstützung hätte ich mich das vielleicht gar nicht getraut oder keinen Sinn darin gesehen. Vielen Dank an dieser Stelle nochmals fürs `Augen öffnen´.“

Fazit für Soloselbstständige:

Du musst nicht in bundesweite Plakatflächen investieren. Wichtig ist, dass du dieselben Grundprinzipien nutzt: regelmäßige Präsenz und Sichtbarkeit, saisonale Anlässe nutzen und nicht in der Unsichtbarkeit verschwinden. Marketing ist und bleibt ein Dauerthema. Ich organisiere es darum gerne in Kleinen Kampagnen und so, dass es zur Selbstständigen und zum Business passt. Das bedeutet Wege zu finden, die sehr gerne auch jenseits von social Media liegen können.

Wenn dich das anspricht, abonniere gerne meinen Newsletter – darin geht es genau um diese Themen.

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