In der dritten Folge meiner Einsteiger-Serie Große Wirkung mit kleinen Kampagnen beleuchte ich ein paar Marketing Missverständnisse, die mir immer wieder begegnen – nicht nur bei Gründerinnen, auch Selbstständige mit viel Erfahrung tappen machmal in Marketingfallen und machen sich so das Leben schwer. Es geht um die Kommunikation mit der du ja nicht nur für bisher unbekannte Menschen sichtbar wirst, sondern Interessierte weiter informieren und so eine Beziehung zu ihnen aufbauen kannst, um und potentiellen Kund:innen schließlich auch passende Angebot zu machen.
Eines der größten Missverständnisse ist, Marketing von den Kommunikationskanälen her zu denken.
Viele Selbstständige fragen sich (oder mich), was sie, außer ihren Angeboten im Newsletter thematisieren können, was sie in den sozialen Medien, wie Facebook, Instagram, LinkedIn & Co. posten sollen, welche Themen sie in einem Blog aufgreifen können, ob ihnen ein bestimmtes Freebie neue Abonnentinnen auf ihre eMail Liste bringt, ob sie einen Flyer brauchen und wenn ja, was da darauf stehen soll und wie man die Presse erreichen kann, um auf das eigene Angebot aufmerksam zu machen oder ob sie nicht lieber einen Podcast starten sollten …
Und manche fragen sich, warum sie denn alles mehrfach erklären und kommunizieren müssen – es steht doch schon alles auf ihrer Webseite …
Deine Kommunikationskanäle
Von den Kommunikationskanälen her zu denken führt meistens dazu, dass du dich erfolgreich verzettelst, den Überblick verlierst und – schlimmer noch – auch dein Publikum und potentielle Kundinnen verwirrst.
Für deine kleine Kampagne brauchst du natürlich ein paar Kommunikationskanäle, die du gerne und vor allem regelmäßig bespielst. Eine goldene Regel ist: Lieber ein paar ausgewählte Kanäle nutzen, die gut aufeinander abgestimmt sind, als überall ein bisschen sichtbar zu sein und sich zu verzetteln.
Die Webseite ist meistens der Mittelpunkt der Kommunikation. Ideal ist es, wenn du sie selber pflegen und mit guten Inhalten immer attraktiv und vor allem aktuell halten kannst. Sie ist deshalb so wichtig, weil du die Inhalte darauf selber bestimmst und du darauf 100% Einfluss hast, einfach weil sie dir gehört und du hier das Hausrecht hast.
Im Gegensatz dazu bewegst du dich in den sozialen Medien nur Gast auf der Plattform andere Leute und hat außerdem noch den Algorithmus als Mitspieler, der ja bekanntlich nur einen Bruchteil deiner Botschaften an dein Publikum ausliefert. Das ist alles okay – man muss es aber wissen und mit berücksichtigen.
Deine Botschaften – der Content für dein Marketing
Bevor ich entscheide, über welche Kanäle ich kommuniziere, überlege ich mir erstmal, was ich eigentlich zu sagen habe und welche Informationen Menschen brauchen, um mir fröhlich jeweils zur nächsten Etappe der Kundenreise zu folgen. Die Kundenreise hatte ich in der 2. Folge dieser Serie besprochen.
Damit ich die passenden Kund:innen gewinnen kann, mit denen die Zusammenarbeit fruchtbar und nicht furchtbar abläuft, muss ich Interessierten auf der Kundenreise ermöglichen, eine informierte Kaufentscheidung zu treffen. Darum frage ich mich, was wollen diese Menschen (jetzt) wissen?
Neben fachlichen Informationen sind das auch persönliche Inhalte, die erkennen lassen, wie du tickst und drauf bist. Interessierte wollen wissen, um was es geht, ob du sie und ihre Bedürfnisse verstanden hast, wie du ihnen helfen kannst, ob sie gemeint sind, sich gut aufgehoben fühlen, sie dir vertrauen können, sie sich das leisten wollen, was sie davon haben, wenn sie mit die zusammen arbeiten oder deine Produkte kaufen …
Hilfreiche und unterhaltsame Inhalte können also bspw. thematisieren
- Produkt, Dienstleistung, Methoden, Resultate, …
- Ergebnis und Erlebnis, Kundinnen, Testimonials
- Tipps, die Interessierten bereits weiterhelfen, …
- Den nächsten kleinen Schritt beschreiben, …
- deine eigene Geschichte, Persönlichkeit, Meinung, Vorgehen, …
Content mehrfach und strategisch nutzen
Ich denke bei Content in erster Linie an Text – auch wenn du andere Kanäle wie Video oder Audio bespielten willst, wirst du vermutlich Texte nutzen, um die zumindest Stichpunkte zu machen oder sie als Ergänzung anzubieten.
Aus einem längeren Text, der bspw. ein Monatsthema aufgreift, kannst du dann vier wöchentliche Newsletter machen und diese dann noch weiter herunter brechen, um sogenannten Micro Content für die sozialen Medien zu gewinnen. Das könnte in etwa so aussehen …
Dein Kommunikations-Stil
Hilfreich ist es, wenn du weißt was dir liegt und auf welche Art du am liebsten mit deinem Publikum kommunizierst. Für die Planung einer Kampagne ist es wichtig, dass du einschätzen kannst, was zu dir und deinem Business passt. Im Wesentlichen geht es um schreiben, sprechen oder demonstrieren. Produzierst du gerne Texte – dann hast du sicherlich Lust auf einen Blog, Newsletter, ein Ebook, Booklet oder gar ein eigenes Buch. Ein Podcast, Vorträge, Diskussionsrunden machen dir Spaß, wenn du gerne vor Publikum sprichst. Videos, Anleitungen oder Übungen sind einige Formate, die sich eignen, wenn dein Angebot gezeigt werden will …
Zu welcher Kommunikationsform fühlst du dich am meisten hingezogen, was kannst du dir vorstellen?
Komponenten einer kleinen Kampagne
Eine kleine Kampagne ist eine zeitlich befristete Aktion. Sie hat ein definiertes Ziel und besteht aus mehreren Komponenten, die geplant und koordiniert zusammenspielen.
Wenn du bis hierher gelesen hast, hast du bereits einige der Komponenten einer kleinen Kampagne kennengelernt: Kommunikationskanäle, Inhalte, Publikum – fehlen noch das Ziel und der Anlass. Darauf gehe ich in der vierten und letzten Folge meiner Einsteiger Serien ein, den Link findest du unten.